b-beten

Das Gebet macht rein es ist eine Selbstpredigt.

Dem Gebete andere als natürliche Folgen beizulegen, ist töricht und bedarf keiner ausführlichen Widerlegung. Man kann nur fragen: Ist nicht das Gebet seiner natürlichen Folgen wegen beizubehalten? Zu diesen natürlichen Folgen zählt man, daß durchs Gebet die in der Seele vorhandenen dunklen und verworrenen Vorstellungen deutlicher gemacht oder ihnen ein höherer Grad der Lebhaftigkeit erteilt werde, daß es den Beweggründen zur Tugend dadurch eine größere Wirksamkeit erteilt.

Das Gebet kann keinen objektiven Erfolg, sondern nur eine subjektive Rückwirkung haben, nämlich Beruhigung und Aufrichtung des Gemüts.

Der Mensch kann nicht bestehen, ohne etwas anzubeten.

Wirst du deswegen zu beten unterlassen, weil du nicht ganz gewiß weißt, ob dir das Gebet helfen wird? (Philotas)

Gott, inbrünstig möcht ich beten, doch der Erde Bilder treten immer zwischen dich und mich.

Willst du Gott etwas sagen, so sage es dem Wind.

Ein einziger dankbarer Gedanke gen Himmel ist das vollkommenste Gebet! (Fräulein)

Ein Wunsch, der still für uns und andre fleht, ein Seufzer, der dem Herzen leis entweht, den keine Lippe spricht, ist ein Gebet.

Geschäftig sein ist gut, viel besser aber beten, noch besser stumm und still vor Gott den Herren treten.

Bete nicht um leichtere Lasten, sondern um einen stärkeren Rücken.

Der Mensch mag die Göttlichen verehren, aber Hilfe verlangen kann man nur von sich selbst.

Große Gedanken und ein reines Herz, das ist's, was wir uns von Gott erbitten sollten!

Mein Gebet ist dann ein Untertauchen in Gott es ist nur eine andere Art von Selbstmord. Ich springe in den Ewigen hinein wie Verzweifelnde in ein tiefes Wasser. (Judith)

Wie die Mutter sich freut, wenn sie das erste Lächeln ihres Kindes bemerkt, so freut sich Gott jedesmal, wenn er vom Himmel sieht, daß ein Sünder sich vor ihm aus vollem Herzen zum Gebet beugt.

Herr, setze dem überfluß Grenzen und laß Grenzen überflüssig werden. Nimm den Ehefrauen das letzte Wort und erinnere die Ehemänner an ihr erstes. Gib den Regierungen besseres Deutsch und den Deutschen bessere Regierungen. Schenke uns und unseren Freunden mehr Wahrheit und der Wahrheit mehr Freunde. Laß jene, die rechtschaffen sind, auch recht schaffen. Sorge dafür, daß alle in den Himmel kommen, aber nicht alle zur gleichen Zeit und, wenn es möglich ist noch nicht gleich.

Wer treu arbeitet, betet doppelt. Wer untreu arbeitet, flucht doppelt.

Aus Betenden müssen wir Segnende werden.

Man diskutiert nicht mit Gott.

Wort ohne Sinn kann nicht zum Himmel dringen. (König)

Wir Blinden bitten oft unser eignes Leid, das weise Mächte zu unserm Wohl versagt'n: So sind wir reicher durch des Gebets Verlust. (Menecrates)

Oft sind Greuel unsere Gebete, murmelnd vorgetragen.

Bitte vermehre entweder meinen Kredit oder vermindere meinen Appetit! Ich bitte dich um nichts als um das Notwendigste, ein bißchen reichlich freilich! Ich bitte dich auch nicht um Gut und Geld, sondern zeige mir nur, wo es ist!

Es gibt wenig Menschen, die es wagen dürften, ihre geheimen Bitten und Gebete zu Gott öffentlich hören zu lassen.

Wer Gott um Gaben bitt', der ist gar übel dran: Er betet das Geschöpf und nicht den Schöpfer an.

Danksagung erhebt, Gebet erniedrigt.

Wer sich als besserer Mensch vom Gebet erhebt, dessen Gebet ist erhört.

Hat Gebet nicht die zwiefache Kraft, dem Falle vorzubeugen und Verzeihung Gefallnen auszuwirken? (König)

Ein Asyl für jeden Kummer ist das Gebet.

Die Macht des Gebetes liegt in der Ruhe, die nach ihm auf unser Inneres sich breitet.

So wie der Weihrauch einer Kohle Leben erfrischet, so erfrischet das Gebet die Hoffnungen des Herzens.

Man kann auch zum Kopf einer Sardine beten, wenn man fest daran glaubt.