b-bewunderung

Lieben heißt mit dem Herzen bewundern. Bewundern heißt mit dem Geist lieben.

Bewundern kann der Mensch allein, und alles Bewunderung Erregende ist ein Bote Gottes.

Da unser größtes Vergnügen darin besteht, bewundert zu werden, die Bewunderer aber, selbst wo alle Ursache wäre, sich ungern dazu herbeizulassen, so ist der Glücklichste der, welcher, gleichviel wie, es dahin gebracht hat, sich selbst aufrichtig zu bewundern. Nur müssen die andern ihn nicht irre machen.

Denn es ist kein Anerkennen, weder vieler, noch des einen. wenn es nicht am Tage fördert, wo man selbst was möchte scheinen.

Vor wem man glänzt, den läßt man gerne als Licht gelten.

Im Dorfe war ein groß Gelag, man sagt', es sei ein Hochzeitstag. Ich zwängte mich in den Schenken-Saal, da drehten die Pärchen allzumal, ein jedes Mädchen mit seinem Wicht da gab es manch verliebt Gesicht. Nun fragt ich endlich nach der Braut - mir einer starr ins Angesicht schaut: "Das mögt Ihr von einem andern hören. Wir aber tanzen ihr zu Ehren, wir tanzen schon drei Tag und Nacht, und hat noch niemand an sie gedacht."

Bewunderung ist eine kitzelnde Speise. Aber nichts in der Welt sättigt so leicht.

Das Publikum beklatscht ein Feuerwerk, aber keinen Sonnenaufgang.

Einstimmig preist man neugebornen Tand, wird er auch aus Vergangenem nur geformt, und schätzt den Staub, ein wenig überstäubt. (Ulysses)

Die Gegenwart rühmt Gegenwärtiges nur. (Ulysses)

Ein Dummkopf findet immer einen größeren Dummkopf, der ihn bewundert.

Bewunderung ist nur das Maß unserer Kenntnisse und beweist weniger die Volkommenheit der Dinge als die Unvollkommenheit unseres Geistes.

Einem bei Lebzeiten ein Monument setzen, heißt die Erklärung ablegen, daß hinsichtlich seiner der Nachwelt nicht zu trauen sei.

Unser Ergötzen am Geist anderer dauert selten lange.

Es gibt eine Unschuld der Bewunderung: Der hat sie, dem es noch nicht in den Sinn gekommen ist, auch er könne einmal bewundert werden.

Der Beifall, der neuen Größen gespendet wird, entstammt nur zu oft dem heimlichen Neid auf die bereits anerkannten.

Wie groß die Schar der Bewunderer, so groß ist die der Neider.

Wenn wir andern Ehre geben, müssen wir uns selbst entadeln.

Es ist leichter, die zu lieben, die uns bewundern, als die zu lieben, die wir bewundern.

Wer sich selbst imponiert, imponiert auch anderen.

Obgleich das Genie stets Bewunderung hervorruft, wird doch dem Charakter die meiste Ehrfurcht gezollt.