Wenn du die Geschichte eines großen Verbrechers liest, so danke immer, ehe du ihn verdammst, dem gütigen Himmel, der dich mit deinem ehrlichen Gesicht nicht an den Anfang einer solche Reihe von Umständen gestellt hat.
Wie man nicht wehren kann, daß einem die Vögel über den Kopf herfliegen, aber wohl, daß sie auf dem Kopfe nisten, so kann man auch bösen Gedanken nicht wehren, aber wohl, daß sie in uns einwurzeln.
Schon in der überlegung liegt die böse Tat, selbst wenn sie nicht zur Ausführung gelangt. Man muß mithin so etwas, an dem schon die bloße überlegung unsittlich ist, überhaupt gar nicht überlegen.
Ein geringes Maß von Ehrlichkeit und öffentlicher Moral leuchtet noch in der Welt. Ein Schuft wagt noch nicht, als solcher gelten zu wollen. Er nennt einen anderen so. Alles wäre verloren, wagte er laut zu sagen: Ich bin ein Schuft.
Es gibt sehr wenig böse Menschen und doch geschieht so viel Unheil in der Welt. Der größte Teil dieses Unheils kommt auf Rechnung der vielen, vielen guten Menschen, die weiter nichts als gute Menschen sind.
Mein bester Sohn! Es ist nicht immer möglich, im Leben sich so kinderrein zu halten, wie's uns die Stimme lehrt im Innersten. In steter Notwehr gegen arge List bleibt auch das redliche Gemüt nicht wahr. Das eben ist der Fluch der bösen Tat, daß sie, fortzeugend, immer Böses muß gebären. (Oktavio)
Ich habe, mein Lieber, wieder bei diesem kleinen Geschäft gefunden, daß Mißverständnisse und Trägheit vielleicht mehr Irrungen in der Welt machen als List und Bosheit.
Es ist traurig, daß Fehler und böse Neigungen der Eltern wie Physiognomien sich forterben auf Kinder - die wahre Erbsünde, die heimgesucht wird oft bis ins dritte und vierte Glied, wenn nicht Erziehung dazwischentritt.
Es gibt böse Geister. die in des Menschen unverwahrter Brust sich augenblicklich ihren Wohnsitz nehmen, die schnell in uns das Schreckliche begehen und, zu der Höll entfliehend, das Entsetzen in dem befleckten Busen hinterlassen. (Kennedy)