Die Leidenschaft tyrannisiert den Menschen der Ehrgeiz aber hält in ihm die übrigen Leidenschaften zurück und gibt ihm eine Zeitlang den Anschein aller Tugenden.
Die, so auf Ehrgeiz zielen, sinnen aus Unglaubliches: Mit diesen schwachen Nägeln sich Bahn zu brechen durch die Kieselrippen der harten Welt hier, dieser Kerkerwände, und weil's unmöglich, härmt ihr Stolz sie tot. (König Richard)
Das Hauptelement des Ehrgeizes ist, zum Gefühl seiner Macht zu kommen. Lob und Tadel, Liebe und Haß sind gleich für den Ehrsüchtigen, welcher Macht will.
Er ließt viel. Er ist ein großer Prüfer und durchschaut das Tun der Menschen ganz. Er liebt kein Spiel wie du, Antonius, hört nicht Musik. Er lächelt selten und auf solche Weise, als spott' er sein, verachte seinen Geist, den irgendwas zum Lächeln bringen konnte. Und solche Männer haben nimmer Ruh, solang sie jemand größer sehn als sich. (Cäsar)
Junge Menschen, deren Leistungen Ihrem Ehrgeiz nicht gemäß sind, suchen sich einen Gegenstand zum Zerreißen aus Rache, meistens Personen, Stände, Rassen, welche nicht gut Wiedervergeltung üben können.
Wenn du nach Ehre strebst, die dir die Welt soll geben, so mußt du, statt dir selbst, ihr zu Gefallen leben. Nicht leben in der Tat, nur leben auf den Schein, nicht was du selber willst, was sie will, mußt du sein.
Es gibt keinen Ehrgeiz, welcher lieber der Erste unter den Letzten sein will als der Zweite unter den Ersten. Das ist der alte. Es gibt einen andern Ehrgeiz, der lieber wie Tassos Gabriel der Zweite unter den Ersten als der Erste unter den Zweiten sein will. Das ist der moderne.