Im Gedanken fängt auf jeden Fall eine neue Welt an. Und selbst, wenn das Reiben der einen Gehirnfaser an der anderen ihn erzeugte, so ist er doch etwas anderes als die Gehirnfaser und als der Gehirnfaserstoff.
Es ist mit der Dankbarkeit wie mit der Redlichkeit der Kaufleute: Sie hält den Handel aufrecht. Wir bezahlen nicht, weil es gerecht ist, unsere Schulden zu bezahlen, sondern um leichter wieder Leute zu finden, die uns borgen.
Das Werdende, das ewig wirkt und lebt, umfaß euch mit der Liebe holden Schranken, und was in schwankender Erscheinung schwebt, befestiget mit dauernden Gedanken! (Der Herr)
Gefährliche Gedanken sind gleich Giften, die man zuerst kaum wahrnimmt am Geschmack, allein nach kurzer Wirkung auf das Blut gleich Schwefelminen glühn. (Jago)
Was wir einen glänzenden Gedanken nennen, ist gewöhnlich nur ein bestechender Ausdruck, der uns mit Hilfe eines Körnchens Wahrheit einen verblüffenden Irrtum aufdrängt.
Wenn es erlaubt ist, allen Worten einen anderen Verstand zu geben, als sie in der üblichen Sprache der Weltweisen haben, so kann man leicht etwas Neues vorbringen.
Jeder Gedanke, auf den Kopf gestellt, gibt einen neuen, und ein Narr im Narrenhaus hat mehr originelle Einfälle als alle Dichter seit Erschaffung der Welt zusammengenommen.
Wenn jemand alle glücklichen Einfälle seines Lebens sammelte, so würde ein gutes Werk daraus werden. Jedermann ist wenigstens des Jahres einmal ein Genie.
So werden die Gedanken wohl von der Seele erzeugt, aber der erzeugte Gedanke ist eine unabhängige Macht, für sich fortwirkend, ja, in der menschlichen Seele so anwachsend, daß er seine eigene Mutter bezwingt und sich unterwirft.